Darum brauchen wir die Mücke

Statistisch gesehen, ist der Mensch für das 6. Massenaussterben auf unserem Planeten verantwortlich. Der Grund dafür ist, dass Tiere bis zum Aussterben gejagt werden oder ihnen der Lebensraum weggenommen wird. Die Fakten sprechen für sich: Die Zahl der Wirbeltiere weltweit ist seit 1970 um 60 % geschrumpft. Wenn eine Art verschwindet, hat das Auswirkungen auf das umliegende Ökosystem. Dies zeigt sich auch an Lebewesen, von denen wir es am wenigsten erwarten – beispielsweise an der Mücke.

Auch wenn sich die Mücke schon an manch einem lauen Sommerabend auf unseren Beinen verewigt hat, dürfen wir nicht vergessen, dass sie selbst ein wichtiger Teil ihres Ökosystems ist. Mücken und ihre Larven werden unter anderem von Vögeln, Fledermäusen, Fischen und auch Kaulquappen gefressen. Sind in einem Jahr also viele Mücken unterwegs, so gibt es auch viel zu Fressen für diese Arten. Die Mückenlarven wiederum ernähren sich von Mikroplankton und sorgen so für eine Art Filterung der Gewässer. Ein weiterer Pluspunkt für die Mücke über den viele nicht Bescheid wissen: Sie bestäubt auch Blütenpflanzen, da sich die meisten ihrer Art von Nektar ernähren.

Um zu verstehen, wie wichtig die Mücke für diesen Mikrokosmos ist, muss man sich vorstellen was passiert, wenn sie fehlt. Vögel, Fledermäuse, Fische und Kaulquappen müssten auf andere Nahrungsquellen zurückgreifen, Gewässer würden nicht durch Mückenlarven gereinigt werden und auch die Bestäubung der Blüten durch die Mücke würde nicht stattfinden. Fehlt dieses kleine, unscheinbare Insekt, hat das einen nicht unbeachtlichen Einfluss auf das gesamte Ökosystem.