• Alltag
  • Gemüse statt Fleisch
Frau sitzt auf dem Boden und streichelt einen vor ihr sitzenden Golden Retriever.

Darf ich mein Haustier vegetarisch ernähren?

Du ernährst dich aus moralischen Gründen vegetarisch oder vegan? Wenn du ein Haustier besitzt, hast du dich dann sicher auch schon gefragt, ob du durch den Kauf von konventionellem Tierfutter nicht gegen deine eigenen Prinzipien verstößt. Auf der Suche nach Alternativen denken viele Haustierbesitzer*innen darüber nach, auch ihre Vierbeiner vegetarisch oder sogar auf rein pflanzlicher Basis zu ernähren. Doch ist eine fleischlose Ernährung für Hund und Katze artgerecht und gesund?

Haustiere fleischlos ernähren – geht das?

Das in konventionellem Tierfutter verarbeitete Fleisch stammt oft aus der Massentierhaltung und besteht aus tierischen Schlachtnebenprodukten wie Zunge oder Innereien. Hinzu kommen weitere Füll- und Geschmacksstoffe, die gesundheitsschädliche Pestizide, Antibiotika oder Hormone enthalten können. Auch im Bereich der Tiernahrung gibt es daher sowohl moralische als auch gesundheitliche Gründe, die für den Verzicht auf industriell verarbeitetes Fleisch sprechen. Doch kann ich meine Ernährungsphilosophie einfach so auf mein Haustier übertragen oder schadet das meinem Vierbeiner möglicherweise?

Hunde

Als Allesfresser ist der Hund nicht zwingend auf Fleisch angewiesen. Wird das vegetarische oder pflanzliche Futter richtig zusammengestellt und auf die Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen geachtet, ist eine fleischlose Fütterung daher theoretisch möglich. Um eine Mangelernährung zu vermeiden, solltest du bei der Umstellung aber unbedingt den Rat eines Tierarztes oder einer Tierärztin aufsuchen und den Ernährungsplan für deinen Vierbeiner mit ihm oder ihr absprechen. So wird zum Beispiel der Bedarf an Kalzium häufig unterschätzt. Auch die individuelle Rationszusammenstellung ist sehr wichtig. Mineralstoffe, Vitamine und Proteine müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen und optimal auf den Energiebedarf deines Hundes abgestimmt werden.

Katzen

Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Das heißt: Sie verfügen nicht nur über ein Raubtiergebiss, auch ihr Magen-Darm-Trakt ist auf die Verwertung von Fleisch eingestellt. Hinzu kommt, dass die Stubentiger essenziell auf die wichtige Aminosäure Taurin angewiesen sind, die ausschließlich in tierischem Protein enthalten ist. Bei mangelnder Zufuhr laufen die Vierbeiner Gefahr, ihre Sehkraft zu verlieren oder an Herzproblemen zu erkranken. Der Deutsche Tierschutzbund beurteilt eine vegetarische Fütterung von Katzen daher als sehr kritisch. Eine vegane Ernährung lehnt er komplett ab, da sie aus Tierschutzsicht nicht vertretbar sei.

Doch keine Sorge: Das bedeutet nicht, dass du weiterhin zu konventionellem Katzenfutter greifen musst. Inzwischen gibt es auch im Bereich der Tiernahrung zahlreiche Hersteller zertifizierter Bioprodukte, die zu mindestens 95 % aus biologischem Anbau sowie biologischer Tierhaltung stammen.

weiß was