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  • Haarentfernungscremes: Die Inhaltsstoffe im Check
Enthaarungscreme in einer Tube
©istock/SDI Productions

Enthaarungscreme: schädliche Haarentfernung durch Chemie?

Täglich, alle paar Tage oder nur gelegentlich – für viele gehört die Entfernung von Körperhaaren zur Hygiene- und Styling-Routine. Doch eine saubere Rasur kostet Zeit, besonders wenn sie regelmäßig ist. Und so bieten Kosmetikhersteller diverse Alternativen, die eine langanhaltend glatte Haut ohne Aufwand versprechen: zum Beispiel Enthaarungscremes. Die einfache Haarentfernung geht schnell von der Hand und verzichtet auf Rasierhilfen mit Plastikbestandteilen, nutzt dafür aber leider jede Menge Chemie.  Wir haben uns die Inhaltsstoffe in Haarentfernungscremes einmal näher angeschaut.

Was ist eine Haarentfernungscreme und wie wird sie verwendet?

Haarentfernungsmittel haben eine gel-, creme- oder schaumförmige Konsistenz und können grundsätzlich auf sämtlichen Körperbereichen angewandt werden. Einige Hersteller bieten aber auch spezifische Produkte speziell für das Gesicht oder den Intimbereich. Die Anwendung ist bequem: So wird die Creme auf die zu enthaarende Körperpartie aufgetragen und kann nach einer Einwirkzeit von etwa 10–15 Min. mit einer Spatel abgeschabt und mit den entfernten Haaren einfach abgespült werden. Noch schneller geht es bei einigen Enthaarungscremes für die Anwendung unter der Dusche, die nur 2–3 Min. einwirken müssen.

Chemiekeule oder schonende Haarentfernung? Die Inhaltsstoffe im Check

Auch wenn viele Hersteller von einer schonenden Haarentfernung sprechen, kann davon bei herkömmlichen Enthaarungscremes kaum die Rede sein. Denn hier treffen aggressive alkalische Substanzen, ähnlich wie sie auch für Dauerwellen zum Einsatz kommen, auf die Haut. Hauptbestandteil von Enthaarungscremes ist neben Kalzium-, Kalium- und Natrium-Salzen die Thioglykolsäure, welche sogenannte Peptidbindungen und Disulfidbrücken spaltet und die Haarstruktur zerstört. Der unangenehm beißende Geruch, der dabei wahrgenommen werden kann, entsteht durch die Verätzung. Er wird häufig von künstlichen Duftstoffen überdeckt, die als weitere bedenkliche Inhaltsstoffe nicht außer Acht gelassen werden sollten: Sie sind in der Umwelt nur schwer abbaubar und können gesundheitliche Schäden verursachen. Zwar gibt es inzwischen auch biologische, weitestgehend natürliche und reizarme Enthaarungsmittel, vollkommen chemiefrei sind diese jedoch nie, da sie mindestens Thioglykolsäure enthalten müssen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Gesundheitliche Risiken

Bei der Nutzung von Enthaarungscremes ist Vorsicht geboten, denn die enthaltenen Chemikalien können Hautirritationen und Allergien verursachen und besonders bei nicht sachgemäßer großflächiger Anwendung oder bei Schleimhautkontakt zu Reizungen führen. Möchtest du auf Nummer sicher gehen und sowohl die Umwelt als auch deine Gesundheit schonen, solltest du von Enthaarungscremes lieber Abstand halten. Eine nachhaltige Alternative bieten beispielsweise plastikfreie Rasierhobel aus umweltfreundlichen Materialien. Klar, die Rasur benötigt Zeit, aber für dich und die Umwelt ist das die nachhaltigere und gesündere Option.

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