Warum Zeit ein kostbares Gut ist – für uns und die Umwelt
Die Menschheit ist heute vermutlich beschäftigter denn je: Wir müssen zur Arbeit, schaukeln Termine zwischen dem Gang ins Sportstudio und dem Treffen mit Freund*innen. Ziel ist es, unseren Alltag bestmöglich zu optimieren und damit unsere Zeit effizient zu nutzen. Wir leben nach dem Sprichwort „Zeit ist Geld“ und haben es zur Doktrin für den Umgang mit unseren Ressourcen gemacht. Dieses Verhalten verfolgen aber nicht nur wir als individuelle Personen, auch Unternehmen, Medien und Politik, ja eigentlich die gesamte Gesellschaftsdynamik richtet sich nach dieser Logik aus.
Zeit ist ein Konstrukt
Doch wer kann mit der zunehmenden Erwartung mithalten, immer mehr in ein und derselben Zeiteinheit unterzubringen? Wir Menschen finden technische Lösungen, um uns z.B. mit Terminkalendern zu organisieren. Aber das ist nur bedingt hilfreich. Denn Zeit läuft nicht nach unseren Maßstäben: Wir haben zwar mit unseren Uhren einen Weg gefunden sie zu messen, doch die Uhren der Natur ticken anders. Ein Tomatenstrauch wächst mal schneller und mal langsamer – je nachdem, wie seine Wachstumsbedingungen sind.
Alles braucht seine Zeit
Wenn wir immer mehr optimieren, immer effizienter sein wollen, verbrauchen wir automatisch auch mehr Ressourcen. Das hat große Auswirkungen auf unseren Umgang mit der Umwelt. Denn Bäume brauchen ihre Wachstumszeit, bis wir ihre Ressourcen für uns nutzen können. Wasser braucht Zeit um zu Fließen, bis es in Strom verwandelt werden kann. Die Natur hält sich nicht an unsere Vorgaben, sie agiert in ihrer eigenen Zeit. Wir müssen erst wieder lernen, ihr diese Zeit zu geben.
Mehr über die Dynamik von Zeit und Umwelt kannst du im Buch „Alles eine Frage der Zeit. Warum die Zeit ist Geld-Logik Mensch und Natur teuer zu stehen kommt“ nachlesen. Harald Lesch, Karlheinz A. Geißler und Jonas Geißler erklären, wie wir wieder mehr nach dem Rhythmus der Natur leben können. Erschienen im Oekom Verlag. ISBN: 978-3-96238-248-3, Softcover, 272 Seiten.