Gastbeitrag
Person tippt auf einer Tastatur.

Was ist nachhaltige Software?

Wenn es um alltägliche Dinge wie Kleidung, Nahrungsmittel, Transport-mittel etc. geht, treffen viele Verbraucher*innen bewusst die Wahl der nachhaltigen Alternative. Wer denkt jedoch beim Anschalten des Computers darüber nach, ob er heute nachhaltige Software nutzt? Dabei kann ein  bewusster Einsatz von ressourcenschonender Software tatsächlich einen ökologischen Beitrag leisten.

Digital ist immer besser als Papier

Dass der Einsatz von Software an sich schon nachhaltig ist, also ein digitales Büro stapelweise Papier spart, versteht sich von selbst. Aber wenn x Mitarbeiter auf ein und dieselbe Business Software zugreifen, tagtäglich und immer wieder, dann ist die Frage berechtigt: Was ist nachhaltige Software? 

Green IT: von der Hardware zur Software

Spricht man von Green IT steht vor allem energieeffiziente Hardware im Fokus. Doch was beansprucht die Hardware genau? Die Antwort ist vielschichtig: Eine ständig steigende Datenflut (alle drei Jahre verdoppelt sich das weltweite Datenvolumen), ein wachsender Konsum an digitalen Anwendungen, immer mehr vernetzte Geräte und steigender Internet Traffic. Heute verursacht Internet Traffic mehr CO2-Emissionen als der weltweite Flugverkehr. Daher ist es von großer Bedeutung, wenn Software möglichst ressourcenschonend gestrickt ist, damit auch die Hardware „green“ genutzt wird.

Hand hält Computermaus, daneben liegt ein Oktopus-Kuscheltier.

Blauer Engel nun auch für Software

Noch 2015 hat das Umweltbundesamt in einem Fachgespräch festgestellt, dass es weder eine einheitliche Definition und Auffassung von nachhaltiger Software gibt noch entsprechende Standards und Vergleichsgrößen. Inzwischen hat das Umweltbundesamt einen Bewertungskatalog mit 25 Kriterien und 76 Indikatoren entwickelt, mit der Software mit gleichen Funktionalitäten hinsichtlich deren Energieeffizienz verglichen werden kann. Heraus kam beispielsweise, dass manche Textverarbeitungs-Anwendungen bei gleichen Anforderungen 4x mehr Energie verbrauchen als andere vergleichbare Software. Als einfache Orientierung für Verbraucher*innen wurde 2020 der Blaue Engel als Umwelt-Label nun auch für Software eingeführt.

Wie sieht energieeffiziente Software-Architektur aus?

  • Speicherzugriffe minimieren: Jeder Zugriff auf Daten bedeutet, dass Datensätze aus einer Datenbank gelesen und wieder zurückgeschrieben werden. Wird eine Seite in einem herkömmlichen Online Shop angesehen, so werden Header, Footer, Navigation neben den eigentlichen, spezifischen Seiteninhalten immer wieder mit geladen. Wirklich effiziente Datenbankabfragen konzentrieren sich auf die Daten, die tatsächlich benötigt werden und reduzieren so den Energieverbrauch des IT-Systems sowie den Internet Traffic. Wenn ein Unternehmen beispielsweise mit Hilfe eines CRMs Kundendaten wie die Lieferadresse aktualisieren will, dann sollten auch nur die relevanten Daten abgefragt werden.
  • Datendopplung vermeiden: Jeder kennt es, egal ob der echte oder digitale Speicher, beide sind meistens voll. In Zeiten, in denen zumindest digitaler Speicherplatz kaum mehr etwas kostet, werden Daten gehortet bis es zum Problem kommt: welche Kundenstammdaten sind nun die aktuellen?
  • Eine konsolidierte Datenbasis: Je mehr Tools im Einsatz sind, desto weniger lässt sich Datendopplung vermeiden, denn beispielsweise die Kundenstammdaten müssen für alle Geschäftsprozesse im Marketing (Mailing, Newsletter), in der Auftragsabwicklung, in der Logistik, im Customer Service (Reklamationen, Retouren, …) immer vorhanden sein. Ressourcenschonend ist daher eine konsolidierte Datenhaltung, eine Software als Rückgrat, die die jeweiligen Aktionen entlang des Geschäftsprozesses in anderen Systemen über Schnittstellen anstoßen kann, aber die Kerndaten aktuell an einem Ort verwaltet.
  • Daten komprimieren: Insbesondere in der Darstellung von Bildern und Videos kann Software einen großen Beitrag zu weniger Stromverbrauch leisten - indem sie Daten komprimiert.

Beispielsweise verbraucht ein Content-Management System, das keine integrierte Bildkomprimierung hat, bei 100 Minuten Betrieb eine Kilowattstunde mehr als vergleichbare Software.

Wer tiefer in die Kennzeichen Grüner Software einsteigen will, kann die Ausarbeitung des Umweltbundesamtes studieren.
 

Mit gutem Beispiel vorangehen: Warum LENA auf Hublify setzt

Wenn du diese Zeilen liest oder in den LENA-Einkaufswelten unterwegs bist, dann werden genau diese Informationen durch die Commerce Software Hublify unterstützt. Was daran nachhaltig ist?

  • Cloud-Software vermindert den CO2-Footprint:
    Im Gegensatz zu firmeneigener IT-Infrastruktur, sind Betreiber von Rechenzentren darauf aus, den Speicherplatz, den die Firmen anbieten, optimal auszunutzen.
  • Die Produkt-Informations-Management-App (PIM) von Hublify sorgt dafür, dass der LENA Webseiten-Content nur einmal abgelegt werden muss und dennoch für verschiedene Einsatzzwecke wiederverwendet werden kann.
  • Mit Hilfe von PWAs (Progressive WebApps) wird Internet Traffic reduziert, denn nur die relevanten Daten werden einmalig geladen und gecached.

Natürlich ist die Wahl der Software für einzelne Nutzer*innen weniger bedeutsam als für ein ganzes Unternehmen, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Doch wie recht hatte Vincent van Gogh, als er sagte: „Große Dinge entstehen durch eine Reihe kleiner Dinge, die zusammenkommen.“

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