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Umweltfreundliche Gartenbeleuchtung: Lichtverschmutzung vermeiden

Eine stimmungsvolle Gartenbeleuchtung macht laue Sommerabende unter freiem Himmel erst so richtig gemütlich. Doch was wir Menschen als angenehm empfinden, kann Insekten, Fledermäuse und Vögel stark beeinträchtigen. Die negativen Auswirkungen künstlicher Beleuchtung auf Natur und Umwelt werden auch als Lichtverschmutzung bezeichnet. Wie du Lichtverschmutzung in deinem Garten vermeiden kannst, ohne komplett auf Außenlampen verzichten zu müssen: Wir haben Tipps für eine umweltfreundliche Gartenbeleuchtung gesammelt.

Lichtverschmutzung und ihre Folgen

Nachtaktive Insekten orientieren sich in der Regel an natürlichen Lichtquellen wie den Sternen oder dem Mond. Werden sie bei Nacht von künstlichen Lichtreizen wie beispielsweise Solarleuchten angelockt, bringt das ihr Navigationssystem ernsthaft durcheinander. Von der Strahlung angezogen kreisen sie bis zur Erschöpfung um die Lichtquelle herum oder gelangen ins Lampengehäuse und verenden dort – mit weitreichenden Folgen für das gesamte Ökosystem. Denn mit ihnen gehen nicht nur für uns lebenswichtige Bestäuber von Blütenpflanzen, sondern auch wichtige Glieder in der Nahrungskette verloren.

Ähnlich schwerwiegend sind die Folgen der Lichtverschmutzung für Fledermäuse und Vögel. Die künstliche Beleuchtung kann sowohl das Jagdverhalten der Fledermäuse als auch den biologischen Schlaf-Wach-Rhythmus von Amseln, Kohlmeisen und Co. massiv stören. Überlebenswichtige Energiereserven werden verbraucht und Fortpflanzungszeiten verschieben sich. Nicht zuletzt drohen Zugvögel, die entlang ihrer Flugrouten künstlichen Lichtquellen ausgesetzt sind, die Orientierung zu verlieren und mit Hindernissen zu kollidieren.

Umweltfreundliche Gartenbeleuchtung: Das kannst du beachten

  1. Möchtest du Umwelt und Natur schützen, solltest du nur so viele Lichtquellen in deinem Garten installieren, wie du wirklich benötigst und auf dekorative Leuchten besser verzichten.
  2. Versuche, die Lichtintensität sinnvoll zu begrenzen, die Beleuchtung bei geringem Bedarf zu dimmen bzw. auszuschalten und größere Flächen lieber mit mehreren Lichtquellen von geringer Intensität zu beleuchten als mit einer starken Lichtquelle.
  3. Reduziere die Beleuchtungszeiten mittels Zeitschaltuhren oder arbeite mit Bewegungsmeldern, die nur bei Bedarf leuchten. Darüber freut sich nicht nur die Umwelt: Mit einer Teil- oder Vollabschaltung deiner Gartenbeleuchtung zwischen 23 und 6 Uhr kannst du auch deine jährlichen Kosten um ca. 30–60 % reduzieren.
  4. Versuche, nur nach unten strahlende Leuchten zu verwenden und die direkte Strahlung auf Lebensräume wie Bäume und in den Nachhimmel sowie seitlich strahlende Lampen zu vermeiden.
  5. Grundsätzlich gilt: Kaltweiße oder bläuliche LED-Leuchten ziehen Insektensehr stark an. Verwende daher lieber warmweiße Außenlampen mit einer Farbtemperatur von 1.800 bis max. 3.000 K.
  6. Setze Leuchten mit einem geschlossenen Gehäuse ein, in das keine Insekten eindringen können.