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Rote Tomaten sind reif.

Ich kaufe ab sofort ausschließlich Bio-Tomaten.

Wenn du anstelle von konventionell angebauten Tomaten nur noch Bio-Tomaten kaufst, sparst du innerhalb eines Jahres etwa 1.020 l Wasser ein, womit du 5 Badewannen füllen könntest.

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Deutschland liebt Tomaten

Die Tomate ist das beliebteste Gemüse der Deutschen. Rund 27,2 kg isst jede*r Deutsche im Jahr. Dennoch bauen nur 4 % der deutschen Agrarbetriebe Tomaten selbst an. Dieser sogenannte Selbstversorgungsgrad gibt an, wie viel der jeweiligen Agrarerzeugnisse im eigenen Land produziert werden. Liegt dieser Wert unter 100 % handelt es sich um eine Unterversorgung und Importe sind notwendig. Ein Großteil der Tomaten in deutschen Supermärkten wird aus den Niederlanden, Spanien, Belgien oder Marokko importiert.

 

Bio ist gut – für die Umwelt und für dich

Bio-Tomaten sind nicht nur frei von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, welche im konventionellen Landbau zum Einsatz kommen und dabei auch im Grund- und Oberflächenwasser landen. Sie sollen auch insgesamt gesünder sein. Studien fanden heraus, dass Bio-Tomaten mehr wertvolle Inhaltsstoffe besitzen als ihre konventionell erzeugten Verwandten. Dabei steigt der Nährstoffgehalt, je länger die Böden gemäß den Öko-Richtlinien gepflegt wurden. Wissenschaftler erklären diesen Umstand mit dem natürlichen Stress, dem die Tomate beim Bio-Anbau ausgesetzt ist. Im Vergleich enthielten die Bio-Tomaten deutlich mehr Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole. Diese sogenannten Antioxidantien sind für die Tomate zwar nicht lebensnotwendig, haben jedoch für den Menschen eine gesundheitsfördernde Wirkung, da sie das Immunsystem stärken können. Auch als Radikalfänger bezeichnet, schützen sie unsere Zellen vor Schäden, indem sie freie Radikale, also reaktionsfreudige Atome oder Moleküle, an der Oxidation hindern. Freie Radikale sind Zwischenprodukte des Stoffwechsels, die ununterbrochen in jeder menschlichen Zelle entstehen und sich zum Beispiel durch Rauchen, körperlichen Stress oder Schadstoffe noch schneller vermehren. Antioxidantien sollen somit auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs vorbeugen können.

weiß was

Was bedeutet Bio-Anbau?

Als konventionell angebaute Tomaten wird in der Regel die typische Supermarkt-Ware aus Spanien und Co. bezeichnet. Diese Tomaten müssen nicht beheizt werden, benötigen aber sehr viel Wasser und synthetische Pflanzenschutzmittel. Sie werden meist grün gepflückt und reifen während der langen Transportwege nach.

Bio-Tomaten hingegen werden saisonal angebaut. Auf diese Weise entfallen Heizkosten und lange Lieferwege, was zu einer hohen Energieersparnis führt. Auch auf chemische Pflanzenschutzmittel wird verzichtet, weshalb das Bio-Gemüse mit Blick auf die Umwelt und deine Gesundheit punktet. In den Wintermonaten müssen wir dann jedoch auf unser Lieblingsgemüse verzichten, da die Reifezeit nur etwa zwischen 50 und 85 Tagen beträgt. Und zwar ausgehend vom Zeitpunkt der Pflanzung im Freiland. Dieser liegt in Mitteleuropa Mitte Mai.

Der Öko-Anbau verbessert auch die Qualität der Böden. Eine Studie des Thünen-Instituts fand heraus, dass durch den Verzicht auf mineralische Düngemittel rund 28 % weniger Stickstoff in den Boden gelangt. Zusätzlich fördert der Bio-Anbau sowohl die Humusbildung als auch die Artenvielfalt. Humus bezeichnet abgestorbene organische Bodensubstanz und ist wichtig für die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen sowie für den Luft- und Wärmehaushalt des Bodens. Die Böden sind also fruchtbarer als im konventionellen Landbau.

 

Hinweis zur CO2-Bilanz von Bio-Produkten¹:
Bei Bio-Produkten kann sich eine negative CO2 Bilanz ergeben. Das bedeutet, dass der CO2 Ausstoß bei der Produktion von z.B. Bio-Obst oder Gemüse höher ist als bei konventionellen Produkten. Auch die Landnutzung kann etwas höher sein. Dennoch gibt es viele Gründe, auf Bio umzusteigen:

  1. Die Bodenfruchtbarkeit bleibt langfristig erhalten.
  2. Bienen und andere bestäubende Insekten werden erhalten, weil der Bio-Landbau keine Pestizide einsetzt.
  3. Die Böden weisen einen höheren Humusgehalt auf und können Regenwasser besser speichern. Dadurch muss man weniger gießen.

¹Institut für Nachhaltigkeit, in Anlehnung an: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), 2020

Statistische Daten: Tomaten

0,52 kg Durchschnittlicher wöchentlicher Tomaten-Konsum des deutschen Bundesbürgers

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2019)

3 Mahlzeiten (1 Portion = 174 g) Durchschnittlicher wöchentlicher Tomaten-Konsum pro Kopf in Deutschland

Herzner, S. (2016); So groß sind typische Portionsgrößen

2,10 kg CO2-Ausstoß (tatsächlicher Ausstoß) je kg Tomaten (CO2-Äquivalente auf der Basis von IPCC 2013)

Poore & Nemecek (2018); Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers

214,00 l Wasserverbrauch (tatsächlicher Verbrauch) je kg Tomaten

M. M. Mekonnen and A. Y. Hoekstra (2011); The green, blue and grey water footprint of crops and derived cropproducts

43,00 l Grau-Wasserverbrauch (tatsächlicher Verbrauch) bei Tomaten, der bei Bio-Tomaten eingespart wird

M. M. Mekonnen and A. Y. Hoekstra (2011); The green, blue and grey water footprint of crops and derived cropproducts

0,80 qm Landnutzung (tatsächliche Nutzung) je kg Tomaten, überregional

Poore & Nemecek (2018); Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers

0,04 qm Landnutzung (tatsächliche Nutzung) je kg regional und konventionell angebauter Tomaten (Ertrag 240 T pro ha)

Ökolandbau.de (2018); Erträge im biologischen und konventionellen Landbau

0,08 qm Landnutzung (tatsächliche Nutzung) je kg regional und bio angebauter Tomaten (Ertrag 120 T pro ha)

Ökolandbau.de (2018); Erträge im biologischen und konventionellen Landbau

0,19 kg Müll (tatsächliches Aufkommen) je kg konventionelle Tomaten vermieden, wenn tatsächlich verbraucht + 5 g Verpackungsmüll je kg Tomaten

Food and agriculture organization of the United Nations (2011); Global food losses and food waste

40 % Höherer Anteil Treibhausgasemissionen im ökologischen als im konventionellen Gemüseanbau

Bos, Jules F.F.P. et al. (2014); Energy use and greenhouse gas emissions in organic and conventional farming systems in the Netherlands; NJAS - Wageningen Journal of Life Sciences 68 (2014)