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Viele Jeanshosen liegen aufeinander.
©istock/Lilechka75

Der Weg der Jeans

Die Jeans ist das wohl bekannteste Kleidungsstück und für viele Menschen auch das beliebteste. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Schnitten und Designs – von Jeans mit ausgefranstem Saum, Aufnähern und Nietendetails bis hin zu Jeans mit Löchern und ausgestelltem Bein. Die unterschiedlichen Waschungen haben ebenfalls einen großen Einfluss auf die Beliebtheit der Jeans. Doch so cool und lässig der Allrounder auch ist, so aufwendig ist seine Produktion.

Hoher Wasserverbrauch beim Baumwollanbau

Die für die Jeans benötigte Baumwolle wird bevorzugt in Trockengebieten angebaut, muss daher aber auch künstlich bewässert werden. Für ein Kilo Baumwolle werden ca. 10.000 – 17.000 Liter Wasser verbraucht, eine beachtliche Menge wenn man bedenkt, dass eine Jeans im Durchschnitt 700 g wiegt. Die größten Anbaugebiete für Baumwolle befinden sich in Pakistan, Indien, China und den USA. Um die gepflanzte Baumwolle zu ernten, sind heute viele Erntemaschinen im Einsatz, die das Pflücken erleichtern. Doch leider unterscheidet sich die maschinell gepflückte Baumwolle qualitativ von der handgepflückten. Daher wird Baumwolle in vielen ärmeren Ländern noch immer von Hand geerntet.

Feld mit Baumwollpflanzen.
©istock/PhillipMinnis

Chemikalien für besondere Waschungen

Nach der Ernte werden die Baumwollfasern maschinell zu langen Garnfäden gesponnen. In der Weberei entsteht dann aus dem Baumwollgarn der Jeansstoff. Um das typische Aussehen des Stoffes zu erhalten, werden ein weißer und ein blau eingefärbter Faden miteinander verwoben. Das Färben einer Jeans benötigt ca. 8.000 Liter Wasser, hinzu kommen zahlreiche Chemikalien, die für spezielle Effekte in der Waschung sorgen. Diese giftigen Chemikalien gefährden Mensch und Umwelt: Arbeiter*innen in den Fabriken sind meist nicht ausreichend geschützt und müssen dennoch mit den gefährlichen Substanzen arbeiten. Gleichzeitig besteht immer die Gefahr, dass diese ins Grundwasser fließen.

Infografik mit Herstellungsprozess der Jeans.

Aus dem eingefärbten Jeansstoff werden dann mittels Schnittmuster die einzelnen Bestandteile herausgeschnitten und zur fertigen Jeans zusammengenäht. Die finalen Stücke werden meist noch mit der Sandstrahltechnik veredelt. Bei diesem Prozess entsteht feiner Quarzstaub, der von Arbeiter*innen eingeatmet werden und damit zu langfristigen gesundheitlichen Schäden wie Staublunge oder Lungenkrebs führen kann. In Europa wird diese Technik streng reguliert, allerdings findet ein Großteil der Jeansproduktion in anderen Ländern statt.

Mit Sandstrahl zur veredelten Jeans

Die Jeans ist und bleibt ein Klassiker im Kleiderschrank, der sich vielseitig nutzen und kombinieren lässt. Nichtsdestotrotz lohnt sich auch bei allseits beliebten Produkten ein Blick in die Produktionsprozesse. Denn es gibt auch Anbieter, die keine gefährlichen Substanzen zum Färben und Veredeln der Hosen verwenden, sondern auf umweltschonende Ressourcen setzen.

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