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Edelstahlflasche liegt auf dem Tisch.

Einweg oder Mehrweg – 
Was ist besser fürs Klima?

Im Supermarkt hast du beim Getränkekauf die Wahl zwischen Einweg- und Mehrwegflaschen aus Glas oder Plastik. Oft entscheidet dabei der Preis, was in unserem Einkaufswagen landet. Besonders auf die Umwelt hat deine Wahl jedoch große Auswirkungen. Denn nicht jede Pfandflasche ist automatisch Mehrweg und kann wiederverwendet werden. Tatsächlich werden die meisten verkauften Pfandflaschen nie wieder befüllt. Wir zeigen dir, worauf du als Verbraucher*in achten kannst.

Infografik über die verschiedenen Pfandsysteme in Deutschland.
Infografik über die verschiedenen Pfandsysteme in Deutschland.

Besser Mehrweg als Einweg

Rund 16,5 Milliarden Plastikflaschen werden in Deutschland jährlich als Einweg-Variante gekauft. Besonders Discounter setzen zum Teil ausschließlich auf die Plastikflaschen, die nach einmaligem Gebrauch geschreddert und eingeschmolzen werden. Gerade einmal ein Viertel des geschmolzenen Plastiks wird für die Produktion neuer Flaschen eingesetzt. Rund 45 % werden zu weniger hochwertigen Materialien wie Folien oder Fasern verarbeitet, der Rest geht ins Ausland oder wird als Müll verbrannt.

Anders bei Mehrwegflaschen. Diese werden zum Händler zurückgebracht, gesäubert und landen neu befüllt wieder im Supermarkt. Sind die Flaschen aus Glas, können sie bis zu 50-mal neu befüllt werden, sind sie aus robustem Polyethylen-Kunststoff (PET), immerhin bis zu 25-mal. Besonders für die Umwelt macht die Unterscheidung Einweg oder Mehrweg einen enormen Unterschied. Würden in Deutschland allein alle alkoholfreien Getränke in Mehrwegflaschen abgefüllt, ließen sich pro Jahr 1,25 Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Die Realität sieht allerdings anders aus. So ist die Mehrwegquote in Deutschland von 72 % in 1997 auf 42 % im Jahr 2017 drastisch gesunken. Besonders im Sortiment der Erfrischungsgetränke sind kaum noch Mehrwegflaschen zu finden. Gut drei Viertel werden in Einwegverpackungen abgefüllt.

Glas oder Plastik: Was punktet mehr?

Steigst du von Einweg auf Mehrweg um, ist das also bereits ein großer Schritt in die richtige Richtung. Die nächste Frage lautet dann: Glas oder Plastik? Glas-klar, wirst du jetzt denken. Tatsächlich hängt die Ökobilanz der beiden Materialien aber stark von dem Transportweg ab. Denn auch wenn eine PET-Mehrwegflasche nur bis zu 25-mal wieder verwendet werden kann, ist sie leichter zu transportieren und wird im direkten Vergleich zur Glasflasche oft sogar etwas besser bewertet.

Je näher also die Quelle und der Abfüller am Verkaufsort liegen, desto besser schneidet die Glasflasche ab. Generell gilt jedoch: Mit Mehrwegflaschen, die in deiner Region abgefüllt wurden, bist du aus Umweltsicht immer auf der sicheren Seite. Egal, ob Kunststoff oder Glasflasche.

Wie erkenne ich Mehrwegflaschen?

Glasflaschen sind immer Mehrweg und Plastik-Flaschen immer Einweg? So einfach ist es leider nicht. Denn Weinflaschen aus Glas haben in der Regel nach einmaligen Gebrauch ausgedient. Trägt das Getränk deiner Wahl eines der Umweltsiegel „Mehrweg – Für die Umwelt“ oder „Der Blaue Engel – Mehrweg“, kannst du sicher sein, dass du zur umweltfreundlichen Mehrwegvariante greifst.

Und auch der Pfandbetrag kann dir Orientierung bieten. Während für Mehrwegflaschen in der Regel ein Pfand in Höhe von 8 bis 15 ct erhoben wird, zahlst du für Einwegflaschen meist 25 ct. Häufig tragen Mehrwegflaschen zudem das Wort „Mehrweg“ auf der Verpackung.

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