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Tofuwürfel liegen in einer braunen Schale.

Veggie-Star Tofu im Faktencheck

Schmeckt einseitig und fade und zerstört den Regenwald – Über kaum ein anderes Nahrungsmittel der vegetarischen und veganen Küche kursieren so viele Mythen, wie über den Tofu. Doch was ist dran, an den Vorurteilen um das Sojaprodukt? Wir räumen mit den beiden größten Tofu-Mythen auf und stellen den Veggie-Star unserem Faktencheck.

Was ist Tofu und wie wird er hergestellt?

Hergestellt wird der beliebte Fleischersatz aus weißen Sojabohnen, die zunächst in Wasser aufgeweicht, gemahlen und ausgepresst werden. Die daraus gewonnene Sojamilch wird mit Nigari, einem natürlichen japanischen Gerinnungsmittel, Zitronensäure oder Calciumsulfat aufgekocht. Durch die Zugabe dieser Stoffe gerinnt die Milch und es entsteht Sojamolke. Aus dieser schöpft man anschließend die weichen Flocken (Sojabruch) ab, siebt sie und presst sie zu einem festen Block. Fertig ist der Tofu, wie wir ihn kennen.

Mythos 1: Tofu schadet dem Klima

Immer wieder bekommen Veggies und Veganer*innen den Vorwurf zu hören: „Euretwegen wird der Regenwald gerodet“. Tatsächlich stammt mit 80 % die überwiegende Menge aller geernteten Sojabohnen weltweit aus Südamerika, Argentinien und den USA. Aufgrund des warmen Klimas wächst die Pflanze hier besonders gut und wird in riesigen Monokulturen dort angebaut, wo einst Regenwälder und Savannen waren. Doch: Nur ein Bruchteil der Sojaernte wird am Ende für die Herstellung von pflanzlichen Lebensmitteln wie Tofu, Sojamilch und Co verwendet. Der weitaus größere Anteil, rund 70 – 75 %, landet nämlich in Form von Schrot in Futtermitteln für die industrielle Tiermast.

Hinzu kommt, dass die Sojabohnen, aus denen Tofu hergestellt wird, meist von europäischen Äckern stammen und oft sogar in Deutschland angebaut werden. Denn südamerikanisches Soja ist häufig gentechnisch verändert und darf bei uns nicht als Bio verkauft werden. Wenn du zu Bio-Produkten aus ökologischem Anbau greifst, bist du mit Blick auf Umwelt und Klima daher immer auf der sicheren Seite.

Mythos 2: Tofu schmeckt einseitig und fad

Wenn du Tofu roh probierst, schmeckt er vermutlich nicht sonderlich gut und wenig aromatisch. Richtig zubereitet, kann Tofu allerdings zu einer wahren Geschmacksbombe werden.

In Deutschland bekommst du das Sojaprodukt meist in 3 verschiedenen Variationen: Naturtofu, Seidentofu und Räuchertofu. In seiner naturbelassenen Form ist Tofu schnittfest und geschmacklich neutral. Kräftige Gewürze wie Curry, Ingwer, Knoblauch oder Chili geben dem Tofu erst seinen richtigen Geschmack. Ob asiatisch oder mediterran: Mische die Gewürze deiner Wahl einfach mit Sojasauce oder Zitronensaft zu einer Marinade zusammen und lege den Tofu am besten über Nacht darin ein. Anschließend eignet er sich ideal zum Braten, Grillen oder Frittieren.

Wesentlich weicher ist hingegen der Seidentofu, da er einen relativ hohen Wasseranteil hat. Auch hier ist der Geschmack mild, weshalb er sich in dieser Form ideal für Desserts oder als Quarkalternative beim Backen eignet. Wie wäre es zum Beispiel mit einem veganen Käsekuchen aus Tofu?

Wie sein Name vermuten lässt, wird der Räuchertofu über Buchholz geräuchert, verliert dabei Wasser und ist von der Konsistenz noch etwas fester als Naturtofu. Geschmacklich bemerkst du hier eine rauchige und herzhafte Note, weshalb du ihn gut als Zutat für deftige Gerichte verwenden kannst. Hier findest du ein paar leckere Inspirationen. Viel Spaß beim Ausprobieren und Nachkochen!

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