• Reise & Mobilität
  • Nachhaltiger Winterurlaub – Wo kann man noch nachhaltig skifahren?
Ski fahren im nachhaltigen Winterurlaub.
© Getty Images Signature / Ra_photos

Nachhaltiger Winterurlaub ­– Wo kann man noch nachhaltig skifahren?

Der Winterurlaub stellt für viele ein Jahreshighlight dar. Sobald es kälter wird, heißt es: ab auf die Piste zum Skifahren. Doch der Klimawandel gefährdet den Skitourismus. Höhere Temperaturen und weniger Schneefall sorgen dafür, dass mehr und mehr Skigebiete nicht mehr als solche betrieben werden können. Urlaubsregionen und Reisende müssen sich an veränderte Bedingungen anpassen. Wir zeigen dir, wo der Winterurlaub auch nachhaltig funktioniert.

Winterurlaub in Zeiten des Klimawandels: Skitourismus belastet die Umwelt

Wer Ski fahren will, benötigt ausreichend Schnee. Aufgrund des Klimawandels schneit es aber immer weniger. Viele Regionen setzen auf Kunstschnee, um den für sie so wichtigen Skitourismus nicht zu verlieren. Dabei schaden die Schneekanonen mit ihrem enormen Wasser- und Energieverbrauch der Umwelt erheblich. So liegt der Stromverbrauch pro ha künstlichem Schnee im Schnitt bei 20.000 kWh. Darüber hinaus gefährdet der Kunstschnee die Vegetation unter der Schneedecke. Und auch die Menschen stellen eine Bedrohung für die Natur und die Tierwelt dar. Indem Urlauber*innen in die Lebensräume der Tiere eindringen, fügen sie ihnen Stress zu, was wichtige Energiereserven verbraucht.

Frau und Mann haben einen nachhaltigen Winterurlaub trotz Inflation.
© pexels / Mikhail Nilov

Skigebiete passen sich an: Hier kannst du nachhaltig Ski- oder Winterurlaub machen

Viele Skigebiete haben sich inzwischen klimafreundliche Konzepte überlegt, um den für sie überlebenswichtigen Tourismus aufrechtzuerhalten, ohne der Umwelt zu schaden. Sie verzichten auf Kunstschnee, bieten alternative Aktivitäten an und tragen Sorge, dass die Natur nicht durch den Tourismus beeinträchtigt wird. Ein Beispiel ist das Osttiroler Villgratental. Als Pilotregion führte sie 2015 das Projekt „Bergwelt Tirol – miteinander erleben“ ein. Ziel war es, die Naturräume für sämtliche Interessensgruppen offenzuhalten und gleichzeitig die Tiere und Pflanzen zu schützen. Mit einer Skitourenlenkung sollen hier die Lebensräume der Tiere geschützt und Berggeher*innen Raum für ihren Wintersport gegeben werden. So wurden z. B. Futterstellen für Rotwild verlegt, Wegenetze nach und nach verändert und Lenkungstafeln für Skitourengeher*innen aufgestellt. Inzwischen wird die Lenkung technisch erleichtert. Heute kommt hierfür beispielsweise ein Lawinenverschüttungs-Suchgerät (LVS) zum Einsatz, welches nicht nur zur Prävention von und bei Lawinenunfällen zum Gebrauch kommt, sondern auch bei der Registrierung sämtlicher Besucher*innenzahlen. Diese werden jährlich ausgewertet, sodass die Tourismuslenkung bei Bedarf schnell angepasst werden.

Nachhaltiger Urlaubstipp Villgratental: Natur pur statt Massentourismus

Im Villgratental gibt es weder Liftanlagen noch Fünf-Sterne-Hotels oder Autobahnen, dafür aber jede Menge Natur. Hier herrscht ein sanfter Tourismus, bei dem der achtsame Umgang mit natürlichen Lebensräumen im Vordergrund steht. Die Tourismuswirtschaft wird von Einheimischen betrieben, sodass dein Geld der Region und den Menschen zugute kommt, die dort leben. Noch dazu schnupperst du authentische Tiroler Luft, denn in den kleinen Pensionen, Hotels und Ferienwohnungen oder auf dem Bauernhof lebt es sich in uriger Gemütlichkeit. Aber auch kulinarisch kommst du nachhaltig auf deine Kosten. Regionalität und Saisonalität werden hier nämlich großgeschrieben. Viele Bauern verkaufen ihre Hofprodukte direkt an die Gastronomie vor Ort. 

weiß was