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Nahaufnahme von Indoor-Fahrrädern.

Nachhaltige Fitnessstudios: Training für Gesundheit und Umwelt

Lange Zeit waren Fitnessstudios alles andere als klimaneutral. Rund um die Uhr laufende Sportgeräte und brennendes Licht führen zwangsläufig zu einem hohen Stromverbrauch. Hinzu kommen Einwegplastikflaschen, Handtuchservices und Reinigungsmittel mit diversen Chemikalien, die zum Putzen, Waschen und Desinfizieren benötigt werden. Doch auch in Fitnessstudios geschieht nach und nach ein Umdenken: der Trend geht immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit. Denn viele Sportbegeisterte sind nicht nur gesundheits-, sondern auch umweltbewusst. Ihnen ist es wichtig, das Training so ressourcenschonend wie möglich zu gestalten. Und so gibt es heute bereits einige Fitnessstudios, die auf ganzheitlich nachhaltige Konzepte setzen.

Umweltschutz im Fitnessstudio

Doch wann ist ein Studio nachhaltig? Ein erster Schritt ist der Einsatz von nachhaltigen Fitnessgeräten und -artikeln. Diese erkennst du an offiziellen Umweltzeichen wie dem EU-Ecolabel oder dem Blauen Engel. Viele Studios arbeiten zudem mit Konzepten, die ganzheitlich auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Hier findest du recyclebare Materialien, wiederverwendbare Trinkflaschen aus umweltfreundlichen Materialien, LED-Beleuchtung und E-Mobilität. Nachhaltige Fitnessstudios sind auch bei uns längst keine Zukunftsmusik mehr. In Deutschland gibt es solche Studios bereits in vielen Städten: Ein Vorreiter ist die Kette EasyFitness, deren Betreiber sich zusätzlich für nachhaltige Projekte engagieren.

Energie verbrennen und erzeugen? Hallo Zukunft!

Einige Studios gehen sogar noch einen Schritt weiter. Hier trainieren Besucher*innen und Betreiber*innen buchstäblich für die Umwelt. Wie? Zum Beispiel, indem sie durch ihre Bewegung Strom erzeugen. Im Spinning-Kurs einer Londoner Kette werden beim Radeln zwischen 1.500 und 3.300 W produziert. Wieviel Strom erzeugt wurde, erfahren die Sportler*innen jeweils nach ihrem Workout. Zusätzlich werden ihnen Beispiele gezeigt, wie lange und wofür sich der erzeugte Strom nutzen ließe. Besonders nachhaltig: Produzieren sie mehr Energie, als das Studio verbraucht, wird der überschüssige Strom in das öffentliche Netz eingespeist.

Zukunftstrend: Nachhaltige Fitnessstudios

Was ziemlich innovativ klingt, könnte vielleicht schon bald zur Normalität werden. So hat der Mutterkonzern der McFit-Gruppe ähnliche Fitnessstudios in Herne und Berlin-Spandau eröffnet. Während Sportler*innen im Berliner Gold´s Gym Campus Europe auf dem Radergometer für ca. 50 € im Monat unter 10 m hohen Bäumen trainieren, erzeugen sie gleichzeitig ihren eigenen Strom durch Muskelkraft. Auch bei der Ausstattung des Fitnessstudios wurde Recycling groß geschrieben: Der Trainingsboden soll hier aus alten Autoreifen und die Fliesen aus gebrauchten Plastikflaschen und defekten Computermonitoren bestehen. Laut Medienberichten, sind zudem wöchentlich „Green Sundays“ geplant, bei denen Nicht-Mitglieder die Ergometer gratis nutzen können, um im Gegenzug Strom für das Studio zu produzieren. Zusätzliche Energie kommt von einer Solarblume auf dem Dach und einem Blockheizkraftwerk mit Bio-Gas.

Auch, wenn es in Deutschland bereits die ersten rundum nachhaltigen Fitnessstudios gibt, ist deren Verbreitung aktuell leider noch sehr begrenzt. Aber es gibt Alternativen für dein ressourcenschonendes Training: Denn am Nachhaltigsten ist in der Regel das Workout direkt vor der Haustür – ohne Geräte und ohne Anfahrtsweg. Beim Street-Workout Calisthenics brauchst du nichts, außer dein eigenes Körpergewicht.

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