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Junge Frau sitzt lachend mit alter Frau auf einer grünen Parkbank.
©istock/FredFroese

Social Sabbatical: Eine Auszeit für soziales Engagement

Immer mehr Menschen wünschen sich eine längere berufliche Auszeit. Egal ob nur einige Monate oder ein ganzes Jahr: Mit einem Sabbatical möchten sich viele den Wunsch nach Reisen, Entspannung oder Weiterbildung erfüllen. Bei einem Social Sabbatical kommt noch die Suche nach einer sinnstiftenden Tätigkeit hinzu. Welche Möglichkeiten für ein Social Sabbatical gibt es und welche Vorbereitungen müssen getroffen werden?

Soziale Auszeit nutzen

Ein Social Sabbatical bietet die Möglichkeit, sich sozial einzubringen und die eigene Auszeit aus Beruf und Alltag dort positiv einzusetzen, wo sie gebraucht wird. Die Tätigkeitsfelder in einem Social Sabbatical sind vielfältig. Für manche Aufgaben sind Vorkenntnisse nötig, die sich im besten Fall mit der eigenen Berufserfahrung ergänzen – vieles lässt sich aber auch als Quereinsteiger*in erledigen. Typische Arbeitsbereiche sind die Betreuung und das Unterrichten von Kindern in Schulen oder Kindergärten, die medizinische Unterstützung im Gesundheitswesen oder Sozialarbeit in benachteiligten Gemeinden.

Social Sabbatical planen

Viele Menschen möchten ihre Auszeit im Ausland absolvieren, um neben der sozialen Arbeit auch ein besonderes Reiseerlebnis inklusive neuer Perspektiven auf die Welt und das eigene Leben zu finden. Nicht profitorientierte Sozialprojekte im Ausland sind oftmals auf kostenlose Freiwilligenarbeit angewiesen, um ihre Angebote für die Menschen vor Ort zu realisieren. Bei einem solchen Volunteering wird meist kein Lohn gezahlt, weswegen die Finanzierung des Social Sabbatical vorab genaustens geplant werden muss. Je nach Land können die Kosten für ein Sabbatical zwischen 15.000 und 30.000 € pro Jahr liegen. Spezielle Organisationen haben sich auf die Vermittlung von Freiwilligen spezialisiert und helfen dabei, eine geeignete Stelle im Ausland zu finden. Vorher muss aber der eigene Arbeitgeber noch überzeugt werden. Dabei ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für das Gespräch und die Auszeit zu wählen. Vorgesetzte sollten nicht zwischen Tür und Angel angesprochen werden und das geplante Sabbatical sollte idealerweise in einer auftragsärmeren Phase liegen. Im Gespräch selbst sind dann viel Flexibilität, taktisches Vorgehen, Verhandlungsgeschick und Kompromissbereitschaft gefragt. Antragssteller*innen sollten dabei selbstbewusst auftreten und Vorgesetzte davon überzeugen, dass sie nach dem Sabbatical gestärkt, motiviert und im besten Fall beruflich weitergebildet, zurückkehren.

Social Sabbatical finanzieren

Um einen längeren Auslandsaufenthalt zu finanzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es lohnt sich dabei, immer frühzeitig mit dem eigenen Unternehmen über die Ausgestaltung einer Auszeit zu verhandeln und eines der Modelle für die langfristige Finanzierung des Social Sabbaticals zu nutzen.

1. Eigenfinanzierung

Die einfachste und kostspieligste Variante ist die Eigenfinanzierung aus erspartem Geld. Da sich das aber nur die wenigsten leisten können, gibt es weitere Modelle, die gemeinsam mit dem Arbeitgeber frühzeitig besprochen werden müssen. 

2. Arbeitszeitkonto

Eine Möglichkeit ist ein Arbeitszeitkonto, auf dem Überstunden, Urlaubstage sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld eingezahlt werden, um so über eine längere Zeit Geld anzusparen, das dann für ein Social Sabbatical genutzt wird. 

3. Vollzeit arbeiten, Teilzeit sparen

Eine zweite Variante ist es, Vollzeit zu arbeiten und einen Teil des Lohns auf ein Guthabenkonto einzuzahlen. Aus diesem Guthaben wird später das Social Sabbatical gezahlt. 
 

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